DAW - Verfahren - Gütekriterien

   
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3. Gütekriterien: Validität, Reliabilität und Objektivität der Angstskalen

Seit Einführung des Verfahrens wurden zahlreiche Studien unternommen, um dessen Gütekriterien zu untersuchen. Umfangreiche Untersuchungen zu diesem Thema sind z. B. in Gottschalk, Hoigaard, Birch & Rickels (1976), in Schöfer, Koch & Balck (1979), Suslow (1993) oder (zahlreich) im Sammelband von Schöfer & Koch (1986) aufgeführt. Den größten Überblick bietet Gottschalk (1995), der nahezu alle diese Studien für die englischen, deutschen und auch anderssprachigen Skalenversionen überblicksartig vorstellt.
Während die Werte für die Aggressivitäts- und anderen (Nicht-Angst-) Skalen als eher zufriedenstellend zu bezeichnen sind, sind diese, grob vereinfacht dargestellt, bei den Angstskalen gut, wie folgende Tabelle für die Reliabilität zeigt:

Skala

Korrelation

Todesangst

.67

Verletzungsangst

.72

Trennungsangst

.37

Schuldangst

.56

Angst vor Scham oder Schande

.62

Diffuse Angst

.59

Gesamt-Angst

.63

Tabelle: Reliabilität der Gottschalk-Gleser-Angstskalen (aus Koch & Schöfer, 1986), Aufteilung der Sprachprobe nach der odd-even-Methode.

Die Validität eines Verfahrens läßt sich nochmals unterteilen in Konstruktvalidität, Kriteriumsvalidität, prädiktive Validität, konvergente und diskriminante Validität (Westhoff & Gluck, 1991). Engel & Rad (1986) geben bei einem Vergleich des Gottschalk-Gleser-Verfahrens mit der Holtzman-Inkblot-Technik (Holtzman, Thorpes, Schwarz & Herron, 1961) Werte für die konvergente Validität von .60 bis .73 an.
Auch die Objektivität des Verfahrens ist ausreichend überprüft. So berichten Schöfer, Koch & Balck (1979) oder Koch & Schöfer (1986) von Inter- und Intrarater-Übereinstimmungen zwischen .86 und .96.
Man kann also bei der Gottschalk-Gleser-Analyse von einem Verfahren mit einer gewissen Relevanz und Aussagekraft sprechen, das weitere Arbeiten zur Verbesserung dieses Ansatzes und natürlich dessen Anwendung rechtfertigt.

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© Hendrik Berth, TU Dresden