DAW - DAW - Anwendung

   
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4. Anwendung


Die Idee zur Beschäftigung mit dem Gottschalk-Gleser-Verfahren und zur Entwicklung einer deutschen Computerversion der Angstskalen ging von der Beschäftigung mit ost- und westdeutschen Texten zum Thema "Wiedervereinigung" oder "Deutsche Einheit" aus. Bei eher qualitativer Betrachtung dieser Texte fanden sich unterschiedliche angstrelevante Inhalte, die wir nun mit dem Gottschalk-Gleser-Verfahren quantifizieren wollen. Das DAW ist also hinsichtlich seiner Anwendung konzipiert, um solche Befindlichkeiten zu untersuchen. Zu Erlebensprozeßen im Rahmen der Wiedervereinigung liegen eine Reihe von Büchern in Form von Schüleraufsätzen und ähnlichen vor, so daß sehr viel zu analysierendes Material vorhanden ist. Das DAW ist noch in Entwicklung, daher sind die hier dargestellten Ergebnisse mit einem gewissen Vorbehalt zu sehen. Im Moment arbeite(te)n wir u.a. an folgenden Studien, die Ergebnisse gibt es (demnächst) hier:

1. In Fortsetzung von Berth (1998, 1999) werden sekundäranalystisch Schüleraufsätze zum Thema "Deutsche Wiedervereinigung" mit dem DAW und anderen inhaltsanalytischen Verfahren untersucht. Dabei dienen als Textmaterial u. a.: Böhm, J. u. a. (1993, "Deutschstunden. Aufsätze - Was Jugendliche von der Einheit denken." Berlin: Argon.) und Moericke, H. (1991, "Wir sind verschieden. Lebensentwürfe von Schülern aus Ost und West." Frankfurt am Main: Luchterhand).

2. 1990/91 wurde durch Prof. Dr. Ulrich Esser am Institut für pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie der TU Dresden eine Studie zum Thema "Deutsche Wiedervereinigung und politischer Sprachgebrauch" durchgeführt. Die Probanden (100 Schüler und Studenten mußten u. a. drei Aufsätzen schreiben zu den den Themen "Sozialismus in der DDR", "Die Wende" und "Hoffnungen für die Zukunft". 1997/98 befragten wir wiederum Studenten und Schüler mit diesem Fragebogen und werden demnächst zeitliche Vergleiche hinsichtlich textinhaltsanalytischer Indikatoren (nicht ausschließlich Angst sondern auch z. B. hinsichtlich angesprochener Inhalte und Dogmatismus) anstellen können.

3. Untersuchung der Wahlkampfprogramme großer deutscher Parteien zur Bundestagswahl 1998. Diese kleine Studie kann man hier als Volltext nachlesen.

4. Gemeinsam mit Matthias Romppel (Bielefeld) untersuchen wir den Wendekorpus des Instituts für Deutsche Sprache Mannheim mittels sprachpsychologischer Verfahren. U.a. arbeiten einige Diplomanden an dieser Analyse mit.

5. In Vorbereitung ist in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jörg Frommer (Magdeburg) eine klinische Studie an Patientengesprächen/Interviews aus einer psychosomatischen Klinik.


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© Hendrik Berth, TU Dresden