Von einem der auszog, einen Fahrschein zu kaufen

25.05.2000

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Mein Zug kommt mit drei Minuten Verspätung in Bonn Hbf an, womit mir nur fünf Minuten bis zur Abfahrt meiner Stadtbahn bleiben. Jetzt noch schnell einen Fahrausweis erwerben und ab zum Bahnsteig.

Ein Automat ist schnell gefunden, der richtige Fahrschein auch; doch wie zum Hohn streckt mir der eiserne Kollege seine rote Zunge heraus: Außer Betrieb. Nun gut, denke ich, vielleicht gibt es auf dem Bahnsteig weitere Automaten; vier Minunten habe ich noch. Aber auf dem Bahnsteig steht keine Verkaufsmaschine. Also schnell wieder hinauf gesprintet, vielleicht finden sich ja hilfsbereite Kollegen des kranken Fahrscheinverkäufers. Eile ist geboten: Nur noch drei Minuten!

Ich finde einen gesunden Automaten, nun schnell die Zone gewählt und - Pustekuchen! Er möchte 5,40 DM in Münzen, die ich aber nicht habe. Gern zahle ich auch mit GeldKarte, ec-Karte, VisaCard, notfalls sogar mit Geldschein - aber Kollege Automat zeigt sich unflexibel und mir verbleiben noch zwei Minuten.

Irgendwo muss es doch auch menschliche Verkäufer geben, die meinen 20 DM-Schein akzeptieren! Hoffnungen über das pünktliche Erreichen meiner Stadtbahn schwinden. Da! Ein Reisezentrum! Durch die Scheiben sehe ich die große Werbung: Hier können Sie auch mit Geld- und ec-Karte bezahlen. Doch das nutzt mir wenig, wenn ich mich erst anstellen muss: Nur noch eine Minute bis zur Abfahrt.

Aber was erspähe ich vor dem Reisezentrum? Der rettende Automat der sich auch für Scheine empfängnisbereit zeigt. Ich kaufe den Fahrschein, während die Abfahrtszeit der Stadtbahn herangerückt ist. Ein Sprint zum Bahnsteig, ich höre die Zuggeräusche - und erwische den Zug gerade so. Happy End!

PS: Wie war das mit der Attraktivität im Nahverkehr...?


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Autor: Uli M@schek, letzte Änderung am 13.06.2000