Sophie Taeuber-Arp

Biographie

19.1.1889 in Davos geboren

1908-10 Gewerbeschule in St. Gallen

1910-14 Studium in München und Hamburg

1915 Mitglied des Schweizerischen Werkbunds, Besuch der Ausstellung "Moderne Wandteppiche, Stickereien, Malereien, Zeichnungen" von Otto van Rees, Hans Arp und A. C. van Rees-Dutilh

1916-29 Lehrerin für Textildesign an der Kunstgewerbeschule in Zürich

1916 Beginn eigenständiger künstlerischer Tätigkeit, Kontakt zu Dadaisten, Bekanntschaft mit Hans Arp, den sie 1921 heiratet

1926 zusammen mit Hans Arp und Theo van Doesburg Innenraumgestaltung der Aubette in Straßburg, Gemälde, Grafiken und Entwürfe in geometrisch-abstrakten Formen

Ab 1931 Mitglied der Gruppe Abstraction-Creation

1937-1939 Gründerin und Redaktion der Zeitschrift Plastique

1940 Flucht mit Hans Arp nach Grasse in Südfrankreich

13.1.1943 Tod nach einer Kohlenmonoxydvergiftung in Zürich





 
  Vor dem Zusammentreffen mit Hans Arp arbeitete Sophie Taeuber an horizontal und vertikal strukturierten Bildern und Textilien. Die späteren Arbeiten in ihrer strengen horizontalen und vertikalen Gliederung erinnern häufig an die Gestaltung von gewebten Teppichen, die durch das System des Webens genauso in ein orthogonales System gepreßt werden.

Sophie Taeuber lernte Hans Arp in der Ausstellung "Moderne Wandteppiche, Stickereien, Malereien, Zeichnungen" kennen. Sie stimmte mit ihm in der Auffassung überein, daß die künstlerische Gestaltung und Ausbildung nicht den Ansprüchen des modernen Menschen genügten. Ihre späteren Arbeiten erinnern mit ihrem orthogonalen Raster oft an die Gestaltung von Wandteppichen.


"Als langjährige Lehrerin am Kunstgewerbemuseum [gemeint ist die Kunstgewerbeschule] in Zürich war sie gewohnt und gezwungen, die Dinge, die Welt der Linien, Flächen, Formen, Farben auf ihre einfachste und präziseste Gestalt zu bringen. Es war daher ihr "gegeben", einfachste Formulierungen zu finden."
Hans Richter in: Zweiklang, Sophie Taeuber



 
  Konkrete Kunst

Gemeinsam mit Theo van Doesburg veröffentlichte Sophie Taeuber-Arp 1930 ein Manifest der konkreten Kunst, das eine Weiterentwicklung der Prinzipien von De Stijl darstellt. Es wurde in der Zeitschrift Art Concret publiziert, die ebenfalls von Theo van Doesburg herausgegeben wurde. Die wichtigsten Forrderungen waren:

  • keine Nachahmung der Natur
  • keine Abbildung, sondern Bildung, wie eine Pflanze eine Frucht bildet
  • keine Abstraktion, daher konkret
  • Einfügung der Menschen in die Natur


 
Martin Sommer, 6. Nov. 2002 < J. J. P. Oud ^ > Hans Arp