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J. J. P. Oud
Biographie
9. 2.1890 in Purmerend in Nordholland geboren
1904-07 die Schule für dekorative Kunst Quellinus in Amsterdam
1909-10 Studium an der Amsterdamer Staatsschule für Zeichenunterricht
1910-12 Gasthörer an der Technischen Hochschule in Delft
1912 Bekanntschaft mit Frank Lloyd Wright
1912-13 Arbeit als freier Architekt in Purmerend
1916 erste Kontakte zu Theo van Doesburg, Bart van der Leck und Robert van't Hoff Mitgründer von De Stijl
1918 Rotterdamer Stadtbaumeister
1921 Bekanntschaft mit Gropius in Weimar, Bruch mit van Doesburg und De Stijl, Ablehnung verschiedener Professuren
5. 4. 1963 Tod in Wassenaar
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Café de Unie, J.J.P. Oud 1924, Rotterdam
Café de Unie, Farbentwurf, J.J.P. Oud 1924, Rotterdam
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künstlerischer Einfluss
Nach seiner Ernennung zum Chefarchitekten des Rotterdamer Bauamtes 1918 war Oud vorwiegend im sozialen Wohnungsbau tätig. Hier setzte er die Stijl-Ideale z.B. in Wohnblöcken für das Stadtviertel Spangen um. Mit Rietveld und van Doesburg zusammen gestaltete er eine Musterwohnung, 1921 plante van Doesburg die Farbgestaltung der Fassade. Hierbei kam es zur Auseinandersetzung mit van Doesburg und zum Bruch mit De Stijl. Danach folgten weitere Siedlungsbauten wie 1923 Oud-Mathenesse - eine Stadterweiterungsplanung für Rotterdam - oder die Arbeitersiedlung in Hoek van Holland 1924. Im gleichen Jahr schuf er ein weiteres wichtiges De Stijl-Projekt, die Fassadengestaltung des Café de Unie in Rotterdam, Mauritsweg 25. Es wurde zwischen zwei denkmalgeschützten Häusern errichtet. Den Ernst dieser Fassaden wollte Oud mit dieser, radikal nach De Stijl-Prinzipien gestalteten, Fassade auflösen. Mit ihrem genau berechneten Gleichgewicht asymmetrischer Elemente und der typischen Gestaltung in Primärfarben weist die Hausfront einen direkten Bezug zu Stijl-Gemälden auf. Das Café de Unie wurde 1940 zerstört und 1986 an anderer Stelle wiedererbaut.
Oud unterschied bei der Farbgestaltung von Gebäuden nach deren Funktion. Die Arbeitersiedlung wurde z.B. längst nicht so ausgeprägt gestaltet wie das Café de Unie.
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| Martin Sommer, 4. Nov. 2002 |
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