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Technische
Universität Dresden
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Institut
für Wasserbau und THM
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Prof.Dr.-Ing.habil. Detlef Aigner
Videoinspektion einer Sickerwasserleitung mit Hilfe einer Fingerkamera
In der Praxis ist es heute üblich, unzugängliche Rohre oder Kanäle
durch eine Befahrung mit einer Videokamera zu kontrollieren. Die mit umfangreicher
Technik (Fahrwerk, Kamerabewegung, Beleuchtung, Zählwerk usw.) ausgestatteten
Geräte benötigen Mindestabmessungen und sind für den Einsatz
in kleinen Rohren, Kanälen oder Schächten nicht geeignet.
Unser Institut verwendete für die Kontrolle senkrechter Sickerwasserleitungen
einer sächsischen Talsperre eine Kamera, mit der noch Öffnungen
bis zu 30 mm Durchmesser überprüft werden können. Die senkrechten
Sickerwasserleitungen dieser Talsperre mit einem Nenndurchmesser von 100
mm erreichten durch versetzte Blocksteine und andere Hindernisse teilweise
nur einen realen Durchmesser von etwa 30 mm. Die kurzfristig entwickelte
und realisierte technische Lösung soll hier kurz vorgestellt werden.
Mit der sogenannten Fingerkamera wurden etwa 40 Sickerwasserleitungen
in der Staumauer kontrolliert. Es konnten der Zustand dieser Konstruktion,
Schäden und Verstopfungen, Wassereintritte usw. genau festgestellt
werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen halfen dem Auftraggeber bei
seiner Entscheidungsfindung und Festlegung weiterer Maßnahmen.
Bild
1: Fingerkamera
Video
1: Kontrolle einer Sickerwasserleitung (Durchmesser bis zu 30 mm)
Im Vergleich dazu zwei Beispiele für übliche Videobefahrungen
von Rohrleitungen und Kanälen.
a) Die Kontrolle einer Sickerwassersammelleitung DN 300 durch
die Firma Haniel Rohr- und Kanalservice GmbH Hannover/Chemnitz zeigt das
erste Beispiel (Video
2).
b) Die Kontrolle einer senkrechten Versturzleitung DN 150 unter Wasser
durch die Firma BLM Gommern Videoinspektion zeigt das zweite Beispiel (Video
3).
Dresden, den 03.04.2000