Aufgabe 6: Es geht in dieser Aufgabe darum, die Symbole, Vorbilder, Rituale und Werte, die Sie in Aufgabe 5 herausgefunden haben, zu befragen, inwieweit sie von der spezifischen kulturellen Schicht (nationale, regionale, ethnische, religiöse oder sprachliche Zugehörigkeiten, Geschlecht, Alter, soziale Schicht, ausgeübter Beruf usw.) herrühren, aus der Sie stammen.

Symbole, Helden, Rituale und Werte (2)


Miglena und Krassimira - Petja - Gergana und Vladimir - Deniza und Daniela - Hristina - Georgi & Georgi - Aneta und Tsvetanka - Elena und Katherina - Mein Kommentar

Miglena und Krassimira

Jetzt schreiben wir unsere Meinung zu den kulturellen Schichten.
Die Beispiele, die wir für Symbole und Helden gegeben haben, hängen vor allem von der Nationalitaet ab.Sie könen nur für die Bulgaren von Bedeutung sein und ein Ausländer kann sie nicht ganz richtig schätzen. Die älteren Bulgaren sind aber mit der Geschichte und diesen typisch bulgarischen Symbole viel mehr verbunden, als die jüngeren. So kann man sehen, dass das Alter auch eine Rolle spielt.
Das Ritual, das wir in Aufgabe 5 beschrieben haben, ist von 1) regionaler Zugehörigkeit; 2) Geschlecht; 3) Alter abhängig. 1) Das Leben in der Großstadt ist sehr dynamisch und man hat keine Zeit auf der Straße zu plaudern. Das geschieht öfters in den Kleinstädten, wo die Leute freundlicher sind. 2) Die Frauen haben viel mehr die Neigung zu klatschen als die Männer. Sie können stundenlang über alles, was nicht ihre Sache ist,s prechen.:) 3) Die alten Menschen, die schon Rentner sind und zu viel Freizeit haben, machen das fast ununterbrochen.
Unsere Werte: gute Arbeit und gute Familienbeziehungen. Hier spielen eine grosse Rolle: 1) die religioese Zugehörigkeit; 2) Geschlecht. 1) Die Religion ist eng mit der Familie verbunden. Es gibt viele religiöse Feste, die Familienfeste sind. 2)Für einen Mann ist es sehr wichtig eine gute Arbeit zu haben, um ein normales und ruhiges Leben für seine Familie zu besorgen.
Alle diese Symbole,Helden,Rituale und Werte sind für jede einzelne Kultur spezifisch. Es ist selbstverständlich, dass wenn wir keine bulgarische, sondern eine andere Nationalität haben, haben wir auch andere Denkensart!:)


**zurück nach oben**

Petja

Ich strebte nach maximaler Objektivitaet bei Aufgabe 5. Vielleicht gibt es manche Wirkungen ,,die mit der Kulturschicht zu erklären sind", aber ich meine, dass sie nicht so stark und bewusst sind.
Meiner Meinung nach spielt das Geschlecht keine Rolle bei mir für die Bestimmung der Elemente des Zwiebeldiagramms.Der Beruf auch nicht, ich habe keinen. Das Studieren gibt mir gewisse Hoffnung für meine Zukunft , aber ich glaube mehr an mich, obwohl das Diplom in Bulgarien obligatorisch ist, um eine Realisierung suchen zu können, denn das Diplom ohne persönliche Fähigkeiten hat keinen Wert.
Wie ich gesagt habe aber ist es obligatorisch. Das bestimmt irgedwie einen von den Werten, die ich gezeigt habe: die Sicherheit. Jeder junge Mensch (und nicht nur) in Bulgarien, meine ich, ist sehr viel dafür interessiert.
Die soziale Schicht in Bulgarien ist von grosser Bedeutung. In Hinsicht des bulgarischen Standards ordne ich mich zu der Mittelschicht. Die Stufe der Schicht ist sehr eng mit dem Leben des Menschen verbunden und bestimmt seine finanzielle Ab- oder Unabhängigkeit, seine Entwicklungsmöglichkeiten, seine physiologische Existenz sogar. Also die Ausbildung ist eng mit dem Geld verbunden, die Ausbildung - mit der eigenen Entwicklung, die eigene Entwicklung - mit den Werten und Denkensweisen, kulturellen Kenntnissen und Erfahrung.
Das Alter spielt vielleicht gewisse Rolle bei meiner Schätzung des Bulgarischen, entscheidend ist aber für mich mein "Ich". Ich bin echte Bulgarin, orthodox, lebe in der Provinz. Das erste gibt mir die Möglichkeit, meine Kultur besser zu kennen und zu charakterisieren in Vergleich zu Menschen mit anderem ethnischen Ursprung, denn auch in Bulgarien geboren, tragen sie andere Kultur und Traditionen. Das gibt mir die Möglichkeit objektiver für die eigene Kultur zu sein. Das zweite - die Mehrheit der Bulgaren sind orthodox. Ich glaube an die christlichen Werte und Moral und deshalb habe ich auch Boris Der Erste zu den Helden geschrieben, aber er ist eine wichtige Person nicht nur für mich in der bulgarischen Geschichte. Das dritte, dass ich in der Provinz lebe, ist ein Minus für mich, ich habe immer nach Sofia gestrebt und immer noch mache ich es. Meiner Meinung ist das Leben in der Hauptstadt ganz verschieden im Vergleich zu der Provinz.
Für meine Charakteristik des Bulgarischen in dieser Aufgabe spielt das keine Rolle. Entscheidend für meine Antwort der 5ten Aufgabe ist meine Individualität und meine Lebenserfahrung. Wenn ich aber eine Klassifikation nach den genannten Kriterien machen muss, sieht sie so aus: Nach der Wirkung auf meine Schätzung sind die wichtigsten Kriterien:1. ethnisch, Sozialschicht; 2.regional, Beruf, Alter ; 3. Geschlecht, religiös.


**zurück nach oben**

Gergana und Vladimir

Wie ändern sich unserer Meinung nach Werte, Rituale, Helden und Symbole, z.B. bei einem 16-18järigen Teenager, der aus der Mittelschicht stammt.
Werte: Auf jeden Fall hielte er den Patriotismus für keinen Wert. Er ist typisch mehr für die ältere Generation Bulgariens, die eigentlich das Land in "ihrer Blüte" gesehen haben und auf das sie stolz sind. Der Teenager will möglichst schnell das Land verlassen, weil es ihm kein gutes Leben anbieten kann.
Rituale: Seine Rituale sind nicht mit den Helden Bulgariens verbunden, für ihn existieren sie nicht. Er weiß sogar überhaupt nicht, wann sie geboren sind, wann die Anbetungen stattfinden usw. Typisch für so einen Teenager ist das Zusammentreffen der Clique, dessen Mitglied er auch ist. Das Trinken von Alkohol, oder Rauchen von Marihuana sind ein untrennbarer Teil davon.
Helden/Vorbilder: Christo Botev und Vassil Levski sind schon seit langem keine Vorbilder für die jüngere Generation. Sie sind in den meisten Fällen von Rock-und Popsängern verdrängt worden, die der Teenager bewundert und nachahmt, obwohl sie oft keine Vorbilder mit ihrem Verhalten sein können.
Symbole: Das, was bulgarisch ist, darf kein Symbol sein. Markennamen wie "Levis", "Nike" und "Esprit" sind zum Zeichen des Reichtums geworden. Derjenige, der sowas besitzt, macht sich immer wichtig und hält sich selbst für einen Menschen, der zur oberen Schichten der Gesellschaft gehört. "Ei, guck mal, ich habe 'Levis'-Jeans! Ich habe Geld! Die ganze Welt gehört mir!"


**zurück nach oben**

Deniza und Daniela

Wir meinen, dass die Symbole,Vorbilder,Rituale und Werte, die wir in Aufgabe 5 herausgefunden haben, in enger Beziehung mit den spezifischen kulturellen Schichten (nationale, regionale, ethnische, religiöse oder spachliche Zugehörigkeiten, Geschlecht, Alter, soziale Schicht, ausgeübter Beruf) sind.
Unsere ganz persönlichen Symbole, Vorbilder, Rituale und Werte sind von den kulturellen Schichten beeinflusst. Andere kulturellen Eigenschaften würde z.B. eine männliche katholische Person aus Bayern haben. Die Rituale, Vorbilder, Symbole und Werte sind typisch und spezifisch für jede Nation, obwohl man bei Geschlecht, Alter und soziale Schicht manchmal auch Gesamtgruppen finden kann.


**zurück nach oben**

Hristina

Symbole: Kleidung, Frisur und die Farben sind nur bei den jungen Menschen mit der Mode verbunden, d.h. hier kann man die Differenzierung der Altersgruppen erkennen. Bei den älteren Menschen spielt die Mode keine wichtige Rolle - mehr tragen sie gleichartige Kleider in dunklen Farben.
Die Jargons hängen auch von dem Alter und dem Beruf ab: jede Berufsgruppe hat ihren Jargon, jede Altersgruppe auch. Der Jargon der Schüler z.B. ist anders als der der Studenten, weil ihre soziale Umgebung und Lebensstil verschieden sind.
Staatssymbole und Monumente - eine echte und wichtige Bedeutung haben sie für die Älteren, aber auch für die Sportler und Politiker, weil sie unser Land vor der Welt repräsentieren. Für die Älteren ist das ein Symbol für nationales Bewusstsein und Stolz.
Helden und Vorbilder: Gut erkennbar ist bei den Sportsvorbildern eine Geschlechtsdifferenzierung. Die Männer und die Jungen interessieren sich mehr für Sport im Vergleich von der Frauen. Unsere Meinung ist, dass es keine Differenzierung für die historischen Helden gibt.
Rituale: Das Handgeben als eine Art der Begrüßung ist typischer für die Männer, der Kuss an die Wange - für die Frauen /aber nur bei Verwandten /. Manchmal begrüßen sich die Menschen nur mit einem Lächeln.
Werte: Der Wunsch nach materieller Sicherheit ist eine typische Besonderheit nicht nur für die Älteren, sondern auch für die jüngere Generation / nach dem Teenageralter /, die selbständiger wird und an ihre Zukunft zu denken beginnt. Den Spaß am Leben können wir auch mit allen Altersgruppen verbinden, obwohl man diesen Wert normalerweise den jungen Leuten zuordnet, weil ihre Möglichkeiten für Amüsierung größer sind - z.B. sind die Diskothek / und in manchen Fällen - das Kino / ein "verbotenes" Teritorium für die Älteren.


**zurück nach oben**

Georgi & Georgi

Es ist selbstverständlich, dass unsere Werte, Rituale, Helden und Symbole ganz andere wären, wenn wir in einer anderen Kultur aufgewachsen wären. Man wächst mit den Werten, Ritualen, Helden und Symbolen der Kultur in der man lebt. Wir denken, dass die religöse und ethnische Zugehörigkeit eine wichtige Rolle spielen.


**zurück nach oben**

Aneta und Tsvetanka

Ohne Zweifel sind die kulturellen Schichten die Ausgangspunkte für die Symbole, Vorbilder, Rituale und Werte. In Aufgabe 5 haben wir solche herausgefunden, die einerseits typisch für das ganze Land und andererseits typisch für verschiedenen Gruppen der Gesellschaft sind.
So z.B. die Symbole, die wir geschriebenhaben, sind ypisch nur für Bulgarien. Die Helden (Botev, Khan Asperuch u.a.) sind aus der bulgarischen Geschichte. Die anderen Vorbilder (HHH z.B.) spielen eine große Rolle nur für die kleinen Jungen, die gern im Fernsehen freien Kampf schauen.
Bei den Ritualen ist es ähnlich. Das Zwinkern ist typisch für die jungen Leute. So begrüßen sie sich untereinander. Die Werte (warme Beziehungen zu den anderen, Nächstenliebe) gelten für den größten Teil der Bulgaren. Schon als Kinder sind wir so erzogen, unser Leben lang danach zu streben.
Schlußfolgerung: Die Symbole, die Vorbilder, die Rituale und Werte sind von dem Alter, sozialem Schicht, Religion, Zugehörigkeit usw. beeinflußt. Deshalb gelten einige davon für alle Vertreter der Gesellschaft und andere nur für bestimmten Schichten der Gesellschaft.


Elena und Katherina

Natürlich sind die persönlichen Symbole, Rituale, Vorbilder und Werte von der Zugehörigkeit (nationale, regionale, ethnische, religioese und sprachliche), dem Geschlecht, dem Alter, der sozialen Schicht beeinflusst.
Für uns ist es aber schwer, uns an die Stelle einer bayerischen oder sächsischen Studentin zu versetzen. Es ist so, weil es in Bulgerien keinen so großen regionalen Unterschied gibt.
Sonst spielen alle anderen Faktoren eine große Rolle. Die Entwicklung jedes Menschen ist mit der nationalen und religiösen Zugehörigkeit verbunden. Das sind die ersten Voraussetzungen. Der Mensch verändert sich mit dem Alter. Die Weltanschauungen werden von den sozialen Schichten, von der Umgebung beeinflusst. Der Freundeskreis spielt eine große Rolle. Im Kinderalter Vorbilder sind die Lehrer, die Eltern und die Familie.
Natürlich haben Männer und Frauen auch unterschiedliche Vorstellungen, Prinzipien und Interessen. Für eine Frau ist nicht typisch, dass sie als Vorbild einen Fußballspieler hat. Auch umgekehrt: Männer zeigen keine Interessen an Vorbildern wie Topmodels, Schauspieler und Vertreter der Modebranche.
Jede dieser Faktoren haben ihre "Gesetze", die die Werte und Symbole beeinflussen. Aber die Vertreter dieser kultureller Schichten kommunizieren miteinander und tauschen Erfahrungen aus. So wird ihr persönliches Weltbild erweitert. Die Wurzeln dieser spezifischen kulturellen Eigenschaften werden erfasst.


**zurück nach oben**

Mein Kommentar:

Sie haben sehr gut erklärt, woher Ihre Symbole, Rituale, Vorbilder und Werte kommen. Es ist klar, dass sie von verschiedenen Elementen beeinflusst werden - wie Sie auch in Ihren Texten deutlich gemacht haben. Allerdings ist es auch hier wieder schwierig, nicht in Stereotype zu verfallen (nach dem Muster: "Die Bulgaren haben X als Vorbild ...".)
Diesem Problem entgeht man, wenn man zunächst von sich selbst ausgeht, also fragt: Was sind für mich ganz persönlich wichtige Symbole, Rituale usw. Das, was man dann findet, kann man dann weiter hinterfragen: Was von diesen Symbolen, Ritualen usw. betrifft nur mich, meine Altersgruppe, meine soziale Schicht, mein Land.


**zurück nach oben**

Zurück zu Antworten aus Plovdiv
Zurück zur Hauptseite DaF an der TU Dresden!
Zuletzt bearbeitet: 06.05.2002 Dr. Ulrich Zeuner