Aufgabe 10: Sicher waren Sie auch schon einmal
in folgender Situation: Sie haben sich mit einem Menschen aus einer anderen
Kultur unterhalten. Die Sprache machte Ihnen keine Probleme, Sie konnten sagen,
was Sie sagen wollten. Trotzdem gab es ein Missverständnis, hat Sie der
andere oder haben Sie den anderen nicht richtig verstanden.
Versuchen Sie
sich an die Situation und an das Gespräch zu erinnern. Beschreiben Sie die
Situation genau und überlegen Sie, auf welcher der oben genannten Ebenen
die Ursachen für das Missverständnis liegen könnten.
Begründen Sie bitte Ihre Entscheidung.
Missverständnisse
Aneta Vielleicht kommt das größte und verbreiteteste
Missverständnis im non-verbalen Bereich vor, wenn ein Bulgare im
Ausland (Europa) ist, und mit der Hilfe der Mimik auf eine Frage antworten
will. Es geht um das Kopfnicken und das Kopfschütteln. ![]() Tsvetanka Es gibt viele solche Situationen. Und das Problem war immer das Kopfnicken. Bei uns in Bulgarien ist es umgekehrt. Z.B. ich war mit einige Freunden in eine Kneipe. Wir feierten einen Geburtstag. Fast alle in unsere Gruppe waren Deutsche. Plötzlich fragte mich einen Jungen, ob ich noch etwas zum Trinken möchte. Ich habe nein gesagt und mit dem Kopf genickt. Er hat aber "ja" verstanden und in einigen Minuten bekam ich noch ein Glas Bier. Wir haben so gelacht. Seitdem passe ich sehr auf, wenn ich ein positiver oder negativer Antwort gebe. ![]() Deniza und Daniela Bei unserer Unterhaltung mit Menschen aus einer anderen Kultur hatten wir keine großen Probleme in Hinsicht auf Lexik, den paraverbalen Bereich, kulturspezifische Handlungen und Sprechakte. Wir erinnern uns an eine Situation, die im non-verbalen Bereich ist. Beim Gespräch mit einem Deutschen entstehen Missverständisse wegen der Art der Gestik. Die Kopfbewegung nach oben- unten bzw. rechts-links mit der Bedeutung von Zustimmung oder Verneinung ist bei Deutschen und Bulgaren nicht gleich. Was bei den Deutschen Zustimmung bedeutet, ist bei den Bulgaren Verneinung und umgekehrt. ![]() Hristina Eine solche Situation haben wir noch nicht erlebt. Das einzige Mal, wenn ein Missverständnis entsteht, ist es mit dem Kopfschütteln verbunden. Bei uns ist es umgekehrt: wenn wir mit dem Kopf "ja" zeigen, dann versteht jeder Ausländer "nein". Und das ist immer ein grosses Problem. So ist es auch in der Universität mit den ausländischen Lehrern - manchmal ist es schwierig, dass wir einander verstehen. ![]() Eli Man weiß, dass es wenige Unterschiede zwischen slawischen
Sprachen gibt. Z.B. mehrere Bulgaren sind der Meinung, dass es leicht ist
Russen zu verstehen. Ich war auch der gleichen Meinung, aber jetzt meine ich
ganz anders. In der Schule habe ich fünf Jahre russisch gelernt und jetzt
studiere ich auch russische Philologie. Im ersten Studienjahr habe ich auch so
viele Vokabeln gelernt. ![]() Gergana Meine Familie hatte zum ersten Mal Besuch aus Deutschland. In
Bulgarien, wenn man jemanden zu Besuch hat oder Gäste zum Abendessen
eingeladen hat, serviert man zuerst fast immer Aperitif, der vom Salat
begleitet wird. Man trinkt den Aperitif und ab und zu isst man auch Salat. Das
gilt aber für die Deutschen nicht - sie essen zuerst und dann trinken sie
Alkohol. Meine Mutter hat natürlich Salat und Aperitif serviert. In
weniger Zeit waren die Salatteller unserer Gäste schon leer. Meine Mutter
hat sie wieder vollgemacht und sie waren wieder schnell leer, dazu aber waren
die Alkoholgläser immer noch voll. Zum dritten Mal wollte meine Mutter
Salat bringen. Diesmal haben sie gesagt, dass es super geschmeckt hat, aber sie
können keinen Salat mehr essen. Diese Situation bezieht sich auf die
bestimmten Rituale (Sitten und Bräuche) einer Kultur, auf die
kulturspezifische Handlungen. ![]() Krassi Es gibt solche Situationen immer, wenn Menschen aus verschiedenen Kulturen einander treffen. Es ist klar, dass es für einen Dialog ohne Missverständnisse nicht genug ist nur die Sprache zu können, sondern auch die andere Kultur zu kennen. Jede Gesellschaft hat ihre Kommunikationsbesonderheiten (auch viele andere Besonderheiten) und Gewohnheiten und man muss die kennenlernen, um adäquate Reaktionen zu haben. Z.B kommunizieren hier in Bulgarien die Jugendlichen zwischeneinander auf eine Weise und die Jugendlichen in Deutschland auf eine ander. Die jungen Menschen in jedem Land haben ihre spezifische Jugendsprache, die man in der Universität nicht lernen kann und wenn ein bulgarischer Student in Deutschland ist, fällt ihm die Kommunikation mit den deutschen Komilitonen schwer. ![]() Georgi Taskov Als ich im Urlaub auf Rhodos war, gingen ich und mein Vater Bier trinken. Wir setzten uns und der Kellner kam und fragte was wir wünschen. Mein Vater sagte, zwei grosse Biere ( wir denken an 500ml ) . Der Kellner brachte zwei Biere von 1 Liter. Wir schauten uns gegenseitig und tranken die Biere danach.:))) ![]() Elena und Katherina Wir haben oftmals mit Menschen aus anderen Kulturen Kontakt
gehabt; sowohl direkten als auch indirekten. In dem Kommunikationsprozess
hatten wir kaum sprachliche Schwierigkeiten und Missverständnisse. ![]() Mein Kommentar: ... kommt bald :-) ![]() Zurück zu Antworten aus Plovdiv |