Aufgabe 9: Würden Sie Ihre muttersprachlichen Kommunikationsgewohnheiten als Kommunikation mit hohem Kontextbezug oder Kommunikation mit niedrigem Kontextbezug bezeichnen? Beschreiben Sie bitte, warum Sie die Zuordnung so treffen.

Kontextbezug


Aneta - Hristina - Daniela und Deniza - Eli - Gergana - Elena - Georgi Taskov - Megi und Krassi - Mein Kommentar

Aneta

Meine muttersprachliche Kommunikationsgewohnheiten bestimme ich als solche mit niedrigem Kontextbezug. Ich meine so, denn in einem Gespräch werden in Bulgarien eine Menge von Wörtern gebraucht. Bei uns gibt es auch Mimik und Gesten, aber sie spielen nicht so große Rolle, wie z.B. in Japan oder Indien.
Ich habe japanische und indische Filme gesehen, in denen man ganz deutlich sieht, dass in diesen Ländern der Kommunikationsprozess anders als bei uns verläuft. In Bulgarien kommt es selten zum Missverständnis bei der Kommunikation, weil alles mit Hilfer der Wörtern, die eindeutig sind, ausgedrückt wird.


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Hristina

Die Kommunikationsgewohnheiten der Bulgaren können wir als Kommunikation mit hohem Kontextbezug bezeichnen. Man hat in den verschiedenen Sphären des Lebens und der Wissenschaften Grundkenntnisse und genau das ist das gemeinsame Hintergrundwissen, das wir alle haben. Im Verlauf des Gesprächs unterhalten sich die Menschen über verschiedene Sachen und das passiert in begrenzter Zeit. Von einem Thema kann man in das andere sehr leicht überspringen und das ist etwas Natürliches, weil jeder von den Gesprächspartnern davon schon etwas gehört hat und weiß. Deshalb sind auch die Interpretationsmöglichkeiten größer, weil jeder mit "seiner" Information ganz verschieden umgehen kann.


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Daniela und Deniza

Unserer Meinung nach ist die Kommunikation mit hohem oder niedrigem Kontextbezug sehr eng mit der Art des Denkens verbunden.
Einer Kultur mit polychronischem Denken entspricht eher die Kommunikation mit hohem Kontextbezug. Wie beim polychronischen Denken, so auch bei der Kommunikation mit hohem Kontextbezug ist die Voraussetzung wichtig, dass man die intellektuellen Fähigkeiten und das gemeinsame Hintergrundwissen des Partners respektiert. Der Kommunikationsprozess verläuft mit weniger Wörtern, aber die Körpersprache ist wichtiger, als bei der Kommunikation mit niedrigem Kontextbezug. In solchem Sinne können wir unsere muttersprachlichen Kommunikationsgewohnheiten als Kommunikation mit hohem Kontextbezug bezeichnen.
Wie wir schon früher in unserer Arbeit bemerkt haben, ist für die Bulgaren das polychronische Denken charakteristisch. Charakteristisch ist auch, dass in unserem Land die akademische Sprache von vielen Leuten hoch respektiert wird. Ein konkretes Beispiel dazu: In der Schule, auch jetzt in der Uni, sagt man uns oft, dass wir sehr "einfache" Sprache benutzen. Vielen Lektoren ist es egal, ob das, was wir sagen richtig ist. Wichtiger für sie ist die Art der Aussage - so kompliziert wie möglich. Vorteile? Außer in Hinsicht auf die Lexik, finden wir keine :))


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Eli

Ich bestimme meine Kommunikationsgewohnheiten als Kommunikation mit niedrigem Kontextbezug. Die Bulgaren verwenden eine Menge von Wörtern im Gespräch. Ich bin der Meinung, dass in einem Gespräch Mimiken und Gesten eine sehr wichtige Rolle spielen. Aber sehr oft werden komische Situationen gebildet, weil man in Bulgarien mit einer Geste "JA" äußerte, aber in anderen Länder ist alles anders. Deshalb könnten ernste Auseinandersetzungen passieren.


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Gergana

Meiner Meinung nach sind unsere muttersprachlichen Kommunikationsgewohnheiten mit niedrigem Kontextbezug. Man drückt genau das aus, was man denkt und was man sagen will, um richtig vom Sprechpartner verstanden zu werden. Manchmal aber schätze ich meine persönlichen Kommunikationsgewohnheiten als solche mit hohem Kontextbezug. Ich denke oft darüber nach, was ich bei irgendeinem Gespräch gesagt habe und ob mein Sprechpartner genau das verstanden hat, was ich ihm sagen wollte; er könnte wahrscheinlich meine Aussage anders interpretieren und sie in einer ganz falschen Richtung verstehen.


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Elena

Unserer Meinung nach werden die Kommunikationsgewohnheiten immer unterschiedlich geschätzt. Eigentlich ist die bulgarische Sprache ganz eindeutig. Die Interpretationsmöglichkeiten sind nicht so groß. Es gibt die notwendigen Wörter für jede Gesprächssituation, egal ob offiziell oder umgangssprachlich. In Bulgarien verlässt man sich nicht auf Gesten oder Mimiken. Es gibt Länder, die viel mehr mit Gesten sprechen. Manchmal aber unterhalten sich die Jugendlichen oft mit hohem Kontextbezug ... Sie haben eine "kodierte" Sprache, die nur unter sich zu verstehen ist.


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Georgi Taskov

Ich würde meine mutterspachliche Kommunikation als Kommunikation mit eher niedrigem Kontextbezug bezeichnen. Die Bulgaren gebrauchen Intonation, Mimik und Gesten aber nicht so viel wie in anderen Ländern wie China oder Japan. Die bulgarische Sprache gibt gute Möglichkeiten der Menschen sich klar genug auszudrücken, deshalb ist der Kontextbezug nicht so wichtig.


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Megi und Krassi

Unsere Kommunikationsgewohnheiten würden wir als Kommunikation mit hohem Kontextbezug bezeichnen.Die bulgarische Sprache erlaubt den Sprecher viel Freiheit im Sprechakt - er kann sehr oft kurz ausdrücken und auf die Fragen antworten, die Sätze koennen auch unvollendet sein, aber trotzdem versteht sein Partner ihn sehr gut, nur aus dem Kontext. Der Bulgare kann auch sehr gut mit der Mimik und Geste umgehen. Das macht den Dialog lebendiger, aber auch ökonomischer. Der Interpretationraum ist sehr gross. Wir meinen, dass es aber bei uns eine Unterschied gibt - in unserer Kultur wird die akdemische Sprache nicht so hoch respektiert. Die Studenten hier in Bulgarien zweifeln nicht in alles, was leicht zu verstehen ist. Die Wissenschaft könnte auch mit einfacheren Wörtern erklären (aber nicht immer! Es haengt davon ab, ob die Wissenschaft humanitär oder genau ist) und das ist nicht so seltsam.


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Mein Kommentar:

... kommt bald :-)


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Zuletzt bearbeitet: 22.05.2002 Dr. Ulrich Zeuner