Msz_logo.gif (2127 Byte) Antje Neuhoff          TU Dresden   "Neue Medien und DaF - Lust oder Frust?"

Interkulturelle Bewußtheit:  Ein E-Mail-Projekt zum interkulturellen Lernen

http://www.tu-dresden.de/sulifg/daf/iklerfra.htm

Teilnehmer: Deutsche DaF-Studenten und ausländische Studenten der Germanistik oder anderer
Fächer mit entsprechend guten Sprachkenntnissen.

Projektbeschreibung: Am Beispiele von Inhalten deutscher Kultur (Kultur verstanden als     Orientierungssystem nach Thomas) sollen die Projektteilnehmer die fremde  Perspektive des jeweils anderen Partners zur Kenntnis nehmen und sie versuchsweise und zeitweise übernehmen, um sich damit in eine      perspektivische Betrachtung einer anderen Kultur einzuüben.  Dabei soll zugleich Wissen sowohl über die eigene Kultur als auch über die  Herkunftskultur des ausländischen Email-Partnerstudenten als fremde bzw.
eigene Kultur erweitert werden.
Zugleich sollen die Seminarteilnehmer Arbeitsweisen handlungsorientierten Lernens (Projektarbeit) mit moderner Kommunikationstechnik kennenlernen,  ausprobieren und durch die selbständige Erarbeitung eines Dossiers im  Email-Tandem Fähigkeiten im Sammeln, Reflektieren und Interpretieren von  Erscheinungen einer anderen Kultur erwerben.
Eine Evaluation des methodischen Vorgehens während des Email-Projektes erweitert die didaktischen Fähigkeiten der Dresdner Studenten im Hinblick  auf den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien bei Projektarbeit. Die Email-Partner mit nichtdeutscher Muttersprache profitieren neben diesen kulturellen und didaktischen Lernzielen auch sprachlich, indem sie ihre  Kommunikationsfähigkeiten insbesondere im Schreiben und Lesen durch die   authentische Kommunikation mit deutschen Email-Partnern erweitern.

Inhalte: Die Themen für die Dossiers im Wintersemester 1998/99 können frei gewählt werden. Sicherlich muß das jeweilige Thema von den E-Mail-Partnern für ihre Dossiers gemeinsam abgesprochen und konkretisiert werden. Ein grobes Auswahlraster, um Perspektiven für diese Konkretisierung zu finden, bieten die folgenden elementare Daseinserfahrungen als anthropologische Grundkategorien (nach Neuner 1994, S. 23):
 

  • Geburt und Tod
  • Personale Identität ("Ich"/ Existenz/ personale Eigenschaften)
  • Leben in einer Familie (Verwandschaftssysteme/ private Gemeinschaften:
  • "Wir"/ Ähnlichkeitsbeziehungen/ Zugehörigkeit)
  • Leben in einer größeren politischen Gemeinschaft (Sozialordnung/Sozietätsorganisation: "Wir")     Partnerbeziehungen (Freundschaft/ Liebe: Beziehungen der Geschlechter)
  • Umwelt (Physische Eigenschaften/ Umweltbezug und -relationen)
  • Arbeiten (Existenzsicherung)
  • Ausbildung/ Erziehung
  • Erholung/ Kunst (Handlungen ohne unmittelbare materielle Zwecke; Freizeit und Unterhaltung)
  • Versorgung/ Konsum
  • Verkehrsteilnahme/ Mobilität (Erfahrung von Raum)
  • Kommunikation (Benutzung von Zeichensystemen/ Medien)
  • Gesundheitsfürsorge (Gesundsein - Kranksein/ Hygiene)
  • Erfahrung von Norm- und Wertsystemen (Ethik/ Religion/ Sinnsysteme)
  • Erfahrung von Geschichtlichkeit (Zeiterfahrung)
  • Erfahrung geistiger und psychischer Dimensionen (Reflexion und innere  Repräsentation von Realität/ Imagination/ Erinnerung/ Selbstreflexion/  Emotionalität etc.)

  • Methoden:
    1. Teil:
    Schwerpunkt im Wintersemester 1998/99 ist die Anfertigung eines Dossiers zu dem mit dem E-Mail-Partner Methode ist hier die Partnerarbeit zwischen dem deutschen und dem nichtdeutschen Email-Partner. Die Ergebnisse dieser Partnerarbeit sollten möglichst als eine Seite im Internet dargestellt werden. Dazu werden wir in Dresden zu Beginn unserer Arbeit erste Schritte in der HTML-Programmierung gehen.
    Das Dossier führt für die Dresdner Studenten zu einem benoteten
    Leistungsnachweis.

    2. Teil:
    Zur theoretischen Verständigung zu Fragen des interkulturellen Lernens (Kultur; Stereotype; Manifestationen kultureller Unterschiede; Dimensionen von Nationalkulturen und anderes) dient das Lesen und Bearbeiten von Texten, die im Internet in einem Kursbuch zur Verfügung gestellt werden.
    Diese Texte werden von den Dresdner Studenten bearbeitet. Dazu gehört:
    1.Kurze Antworten auf die Fragen im Kursbuch an den Dresdner Projektleiter  bzw. eine noch einzurichtende Mailing-Liste unter Nutzung von E-Mail
    2.Diskussion der Texte im Kursbuch bei regelmäßigen Treffen der Dresdner  Studenten.

    Ob und in welchem Umfang auch zwichen dem den deutschen und den ausländischen Mail-Partnern ein Austausch zu den Fragen im Kursbuch stattfindet, ist von den Partnern bzw. Partner-Lehrern im Laufe des Projektes zu klären.

     Das Material ...
    ...ein Kursbuch (Theoretische Verständigung und Aufgaben dazu) und Richtlinien für
    die Anfertigung des Dossiers in Tandemarbeit mit dem Email-Partner finden Sie hier
    unter diesen Links im Internet.
     

    Hier ist ein Beispiel für ein Projektdossier einer Studentin.

    Im Archiv finden sich weitere Beispiele von Teilnehmerbeiträgen zum Kurs.

    Herr Zeuner sucht für diesen Kurs ständig deutschunterrichtende Partner im Ausland. Da dies ein sehr anspruchsvoller Kurs ist, der fortgeschrittene Deutschkenntnisse bei den Teilnehmern voraussetzt, sind DAAD-Lektoren an Deutsch-Lehrstühlen in aller Welt eine natürliche Zielgruppe für Herrn Zeuner: Deshalb, meldet euch bitte bei ihm!

    uzeuner@rcs.urz.tu-dresden.de
     


    Antje Neuhoff  Multimediales Sprachlernzentrum   TU Dresden